Fontenay-aux-Roses
1867 -
Le Cannet/Cannes
1947
Pierre Bonnard wird am 13.10.1867 in Fontenay-aux-Roses, südwestlich von Paris, geboren. 1885-88 studiert er zunächst in Paris an der Sorbonne Jura. Dann wendet er sich der Malerei zu und besucht ab 1888 die École des Beaux-Arts sowie die Académie Julian. Dort lernt er Maurice Denis, Paul Sérusier und Edouard Vuillard kennen, gemeinsam gründen sie 1889 die Künstlergruppe "Les Nabis" (hebräisch: Propheten). Sie orientieren sich an der Kunst Paul Gauguins, dessen Werke sie in einer Ausstellung im Café Volpini sehen. Sie beeindruckt sein Ansatz der betonten Flächenhaftigkeit, d.h. die Ordnung der Farbe auf der Fläche ohne Rücksicht auf die getreue Wiedergabe des Gegenständlichen, vielmehr unter stark subjektiver Beteiligung von Gefühl und Phantasie des Künstlers.
1896 findet Pierre Bonnards erste Einzelausstellung in der Galerie von Paul Durand-Ruel statt. Ab 1903 nimmt Pierre Bonnard regelmäßig an den Ausstellungen im Pariser Herbstsalon teil. Er beschäftigt sich mit der japanischen Holzschnittkunst, was ihn zu einer verstärkt dekorativen Bildauffassung und zu organisch-ornamentalen Gestaltungsprinzipien führt und mit den Jugendstilkünstlern verbindet.
Pierre Bonnard arbeitet als Maler, Grafiker, Illustrator, Plakatgestalter, ebenso entwirft er Möbel und Bühnendekorationen. Für die Zeitschrift "La Revue Blanche" entstehen zahlreiche Illustrationen, meist als Lithografien. Als Plakatentwerfer gehört Pierre Bonnard zu den großen Wegbereitern der modernen europäischen Plakatkunst. 1891 entsteht das Plakat "France Champagne". Ab 1895 werden Pierre Bonnards lithografische Arbeiten von Ambroise Vollard publiziert. 1900 illustriert er für ihn Paul Verlaines Werk "Parallèlement", 1902 entstehen die Lithografien zu "Daphnis und Chloe".
Die Motive für seine Malerei findet Pierre Bonnard zu dieser Zeit vornehmlich im Pariser Alltagsleben, mit Blick für die kleinen Vorgänge auf den Straßen. 1900 entsteht das Gemälde "Straßenverkehr", das zu den charakteristischsten Werken dieser Epoche zählt.
Ab 1903 stellt der Künstler im neugegründeten Salon d’Automne aus. Seinen eigentlichen Malstil entwickelt Pierre Bonnard erst, nachdem sich die Gemeinschaft der "Nabis" 1905 auflöst. Er findet zu einem strafferen Aufbau der Komposition und zu einer gedämpften, warmen und helleren Farbgebung. Sein malerisches Werk umfasst nun Akte, Landschaften, Stillleben und Bildnisse. Zahlreiche der Landschaftsbilder entstehen während seiner Reisen nach Holland, Belgien, Großbritannien, Italien, Spanien und Nordafrika, die er ab 1907 unternimmt.
1925 heiratet der Künstler, 1926 zieht er ins südfranzösische Le Cannet, wo er fortan lebt. 1947 – unmittelbar vor seinem Tod – vollendet Bonnard das große Wandgemälde "Der heilige Franziskus besucht die Kranken" in der Kirche von Assy. Pierre Bonnard stirbt am 23.1.1947 in Le Cannet.
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